Betondesign digital —
neue Potenziale für das Bauen
Beton ist einer der wichtigsten Konstruktionswerkstoffe und zeichnet sich durch eine enorme Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Anforderungen aus. Damit verbunden ist eine hohe und kontinuierlich zunehmende Komplexität hinsichtlich der Ausgangsstoffe, Rezepturen und des Herstellungsprozesses. Folglich setzt eine Ausschöpfung des technischen und umweltbezogenen Potenzials der Betonbauweise höchste Expertise bei den Einzelakteuren der Bauindustrie voraus. Der derzeit unzulängliche Transfer von neuen Erkenntnissen aus der Forschung und Erfahrungen aus erfolgreichen Spezialanwendungen in die breite Praxis wirkt sich daher nachteilig aus.
Diesem Problem widmet sich das LeBeDigital-Konsortium: es stellt sich die herausfordernde Aufgabe, ein allgemein verfügbares und auf den Prozess der Betonherstellung maßgeschneidertes Daten- und Wissensmanagement auf Basis verallgemeinerbarer Ontologien und Workflows zu entwickeln. Dabei liegt der Fokus auf dem Herstellungsprozess unter den gut steuerbaren Bedingungen in der Fertigteilindustrie. Ziel ist es, skalenübergreifend die für die Betonherstellung relevanten, experimentellen und simulierten Materialdaten wissensbasiert zu verknüpfen, zu validieren und für zukünftige Anwendungen in der Fertigteilproduktion nutzbar zu machen.
Das LeBeDigital-Projekt stellt sich bei der Entwicklung dieser wissensbasierten Datenbank dem Anspruch, Erfahrungs- und Forschungsdaten auf hohem Niveau und mit tiefem Informationsgehalt für die Allgemeinheit dauerhaft nutzbar und öffentlich zugänglich zu machen. Der damit realisierbare Perspektivwechsel vom in umfangreichen Regelwerken und Merkblättern deskriptiv vorgezeichneten Betonentwurf zum wissensbasierten, performanceorientierten Materialdesign verspricht Fortschritte für alle Aspekte des Lebenszyklus von Betonbauteilen.
Für das LeBeDigital-Projekt stellt die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) neue Mitarbeiter/innen — Wissenschaftler und studentische Hilfskräfte — ein und freut sich auf Bewerbungen.
Die enge Einbindung in die aktuelle bundesweite Initiative zur Digitalisierung der Materialforschung verspricht ein enormes Durchbruchpotenzial für die Bauindustrie: eine geeignete Datenbankstruktur kann der stark in Einzelakteure fragmentierten Bauindustrie bahnbrechende Impulse geben. Angestrebte Effekte, die für die Industrie mit einer nachhaltigkeits- und kostenbezogenen Effizienzsteigerung einhergehen, sind z. B. die Auswertung der Daten mit Hilfe von maschinellen Lernverfahren und als Grundlage für numerische Simulationen zur Materialoptimierung oder für die Steuerung und Automatisierung der Produktion von Betonfertigteilen.
Zur Verstärkung ihres Teams im Baustoffbereich sucht die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) eine*n wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in. Näheres in der aktuellen Stellenausschreibung unten.
Anlage:
Aktuelles / Pressemitteilungen
Hinweis:
Aufgrund der besonderen Situation, die die Corona-Pandemie mit sich bringt, werden die vom 11. bis 12.11.2020 an der RWTH Aachen geplanten Veranstaltungen des DAfStb (Forschungskolloquium und Jahrestagung) verschoben. Wir melden uns mit einem neuen Termin, sobald es die Situation zulässt.
Neues BAM-Forschungsprojekt LeBeDigital DAfStb-Richtlinie – Anforderungen an Ausgangsstoffe zur Herstellung von Beton Bemessung von Befestigungen in Beton – Veröffentlichung der neuen Norm DIN EN 1992-4 und Erläuterungsheft des DAfStb DAfStb-Fachkolloquium I/2019
Ressourcenverfügbarkeit – Konsequenzen
für das Bauen mit Beton in der Zukunft Pressemitteilung zum Ausbildungsbeirat Sachkundiger Planer (ABB-SKP) Pressemitteilung zur neuen DAfStb-Richtlinie „Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton“ Pressemitteilung zur Instandhaltungs-Richtlinie Deutscher Zukunftspreis 2016 für
C³ - Carbon Concrete Composite WiTraBau – Wissenstransfer im Bauwesen –
Neues Projekt beim DAfStb Mitteilung des DAfStb zur E DIN 1045-2:2014-08 Memorandum zum EC 2 Grenzwertableitungskonzepte zur Bewertung der Freisetzung von gefährlichen Stoffen aus Bauprodukten
![]() Typisches Betongefüge, geprägt durch eine mikro- bis nanostrukturierte Zementsteinmatrix, die eine anteilmäßig überwiegende Gesteinskörnung durch Hydratation zu einem festen Werkstoff bindet. Quelle: BAM |